Inquisizioni Musicali II - Boris Porena [1975] - Testi di inessenzialità


martedì 11 novembre 2008

266. Homo sapiens

Der Mensch kommt zu sich selbst.

Zu seiner biologischen Selbstheit.

Seine biologische Entwicklung hält nicht Schritt mit der Entwicklung seiner biologisch schon prädeterminierten Möglichkeiten.

Bis zur Erschöpfung des Homo sapiens gehört noch viel Zeit; wenig jedoch, gemessen an der Zeit, die eine biologische Spezies braucht um sich als solche herauszuarbeiten.

Die merkwürdige Mutationsmenge, durch die Homo sapiens entstanden ist, hat ein biologisches System erschaffen, das sich auszeichnet, nicht so sehr durch Adaptation an eine bestimmte wenn auch variable Umwelt, sondern durch Adaptabilität an unzählige noch nicht vorhandene, selbst unwahrscheinliche Situationen.

Homo sapiens bevorzugt Möglichkeitsformen.

Homo sapiens bevorzugt Potentielles, nicht Aktuelles.

Als Spezies wird er zu sich selbst gekommen sein, sich erfüllt haben, wenn all sein Potentielles aktuell geworden ist. Dazu ist noch Zeit.

Dann wird aber über ihn das Ende kommen.

Wenn bei ihm das intellektuelle Wissen eins wird mit dem biologischen (der biologische Informationsgehalt intellektuell begriffen wird –– Wissen mit Sein koinzidiert), dann ist es aus mit seiner Spezifizität, aus mit ihm als Spezies.

Aus mit ihm.

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